Traumatherapie
Was ist ein Trauma?
Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch eine belastende Lebenserfahrung hervorgerufen wird, z.B. durch die Erfahrung von Gewalt, sexuellen Mißbrauch oder einen Unfall. Solche Ereignisse
können die Seele verletzen und den Betroffenen noch lange Zeit Probleme bereiten. Viele Menschen erleben dabei Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit.
Welche Folgen hat ein Trauma?
Manche Menschen leiden noch lange Zeit später unter Symptomen wie Albträumen, Unruhe, Konzentrationsmangel oder Flashbacks. Manchmal werden auch bestimmte Situationen oder Lebensbereiche vermieden,
die an das Trauma erinnern könnten. Bei sehr frühen und schweren Traumatisierungen kann es zu komplexeren Folgestörungen kommen. Die Betroffenen leiden dann häufig unter dissoziativen Phänomenen.
Dabei kommt es beispielsweise zu Erinnerungslücken oder Entfremdungsgefühlen sich selbst, dem eigenen Körper oder der Umwelt gegenüber. Man weiß heute, dass traumatische Lebenserfahrungen bei der
Entstehung von vielen psychischen Erkrankungen eine große Rolle spielen und daher unbedingt in die Behandlung miteinbezogen werden sollten.
Was sind die Ziele einer Traumatherapie?
Ziel einer traumatherapeutischen Psychotherapie ist es, belastende Lebensereignisse so zu verarbeiten, dass unangenehme Folgesymptome wie Unruhe oder Flashbacks reduziert werden. Die Betroffenen
lernen wieder die Kontrolle über ihr Innenleben zu erlangen, dissoziative Phänomene zu verstehen, zu reduzieren und sich insgesamt wieder mehr wahrzunehmen. Genuß und Freude dürfen wieder Teile des
Lebens sein.
Was passiert in einer Traumatherapie?
Grundsätzlich geht es in einer Traumatherapie zunächst einmal um eine Stabilisierung und um die Wiedererweckung von vielleicht verschütteten Ressourcen: Was macht Ihnen Freude, was gibt Ihnen Kraft
und wie kann dies in Ihrem Leben mehr Raum einnehmen? Wie können Sie sich vor belastenden Erinnerungen schützen und lernen, unangenehme Gefühlszustände positiv zu beeinflussen? Je nach Art und Ausmaß
des erlebten Traumas kann diese Stabilisierunsphase eine kürzere oder längere Zeit einnehmen. Erst wenn eine ausreichende Stabilisierung und Festigung der therapeutischen Beziehung hergestellt worden
ist, kann die alte traumatische Erfahrung in der Therapie bearbeitet werden, ohne dass es dabei zu einer Überflutung mit unangenehmen Erinnerungen kommt.
Welche Methoden gibt es?
Ich arbeite mit den Methoden der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) nach Prof. Luise Reddemann sowie mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Wir üben
dabei, sich durch Imaginationsübungen besser um sich selbst zu kümmern und verletzte innere Anteile liebevoll zu trösten, in Sicherheit zu bringen und zu heilen. EMDR ist eine
wissenschaftlich anerkannte Methode, bei der z.B. über Augenbewegungen die Selbstheilungskräfte des Gehirns aktiviert werden. Das Gehirn wird hierdurch bei der Verarbeitung traumatischer Erfahrungen
unterstützt. Es kommt zu einer Integration der vorher aufgesplitterten Gedächtnisfragmente. Vielversprechende Erfolge gibt es auch in der Behandlung von Ängsten, Suchterkrankungen oder chronischen
Schmerzen mit EMDR.